Freitag, 9. November 2012

Wie finde ich einen guten Pflegedienst?

Ambulante Pflege wird von Pflegediensten der Wohlfahrtsverbände wie zum Beispiel der Diakonie oder dem DRK (Deutschen Roten Kreuz) und privaten Organisationen angeboten. Alle diese Pflegedienste müssen durch die Pflegekassen zugelassen werden. Im Jahr 2010 wurde ein sogenannter "Pflege-TÜV" eingeführt. Im Rahmen dieser Überprüfung wird jeder Pflegedienst einmal jährlich durch den MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) kontrolliert und anschließend bewertet. Die Ergebnisse werden veröffentlicht und können unter anderem im Internet unter www.pflegenoten.de nachgelesen werden. Aus dieser Übersicht können gewisse Anhaltspunkte gewonnen werden - mehr allerdings nicht!

Weitaus besser ist es, sich von einem Pflegedienst ein persönliches Bild zu machen. Hierzu kann ein erster Besuch nützlich sein, ein gutes Gespräch mit der Pflegedienstleitung (PDL), um sich einen ersten Eindruck zu schaffen. Einige Pflegedienste haben sich auf Schwerpunkte wie Demenz oder Intensivpflege spezialisiert. Fragen Sie hiernach! Andere ambulante Pflegedienste bieten zusätzliche Leistungen an. Dazu zählen "Essen auf Rädern", Fußpflege und Betreuungsdienste wie sie seit einiger Zeit im Bereich "Demenzerkrankungen" angeboten werden. Für Sie als Angehöriger kann das eine große Hilfe sein, alles aus einer Hand zu bekommen.

Von Bedeutung sind im weiteren die Kosten. Die Pflegeversicherung dient hier nur als "Teil-Kasko", dass heißt, sie übernimmt nur einen Teil der Leistung, der Rest muß in der Regel vom Pflegebedürftigen selbst getragen werden. Reicht das Geld nicht, springt unter um Umständen das Sozialamt ein. Eine Vorraussetzung, um überhaupt Leistungen der sozialen Pflegeversicherung in Anspruch nehmen zu können, ist das Vorliegen einer Pflegestufe. Diese muß bei der Pflegekasse beantragt werden und mittels eines Gutachtens festgestellt werden. Dazu mehr in einem anderen Artikel.

Wenn Sie einen Pflegedienst in Anspruch nehmen möchten, fragen Sie, ob der Pflegebedürftige möglichst von den gleichen Kräften betreut wird. Hier sollte allerdings ein Spielraum eingeräumt werden. Keine Pflegekraft kann 24 Stunden im Einsatz sein, hat Urlaub, ist erkrankt oder befindet sich auf einer Fortbildung.  Eine andere Frage stellt sich bei den vereinbarten Einsatzzeiten. Hier sollte eine gewisse Konstanz eingehalten werden - das ist für den Pflegebedürftigen wichtig. Ein Spielraum ist allerdings wichtig, Pflegekräfte können sich zum Beispiel auf Grund eines Notfalls  verspäten. 


Mittwoch, 7. November 2012

Essay ....

                 Pflege und Betreuung - ein Blog für Betroffene, Angehörige und Freunde




Viele Pflegebedürftige wollen solange es geht selbstbestimmt leben und in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. In Deutschland leben rund zwei Drittel aller Pfflegebedürftigen bei ihren Familien und werden dort von ihren Angehörigen betreut. Reicht das nicht, stehen zusätzlich Sozialstationen und Pflegedienste zur Verfügung, deren Angebote für jedermann offen sind. In den letzten Jahren sind die Leistungen in dieser Gruppe weiter verbessert worden. So sind die Beratungsmöglichkeiten durch den Einsatz von Pflegestützpunkten optimiert worden. Betreuungsleistungen können für Betroffene bereits in besonderen Lebenslagen, zum Beispiel bei Vorliegen einer Demenzerkrankung, abgerufen werden. Eine Pflegestufe ist hierfür nicht erforderlich. Trotz dieser Vorteile stellen sich bei Vorliegen von Pflege und Betreuung für die Angehörigen und Freunde zahlreiche Fragen. Dieser Blog möchte hierzu einiges an Aufklärung beisteuern. Fragen und Anregungen können über die Kommentarfunktion und E-Mail-Adresse des Autors gerichtet werden.